Lettow

(in Blau ein durch einen rothen Querbalken gesteckter, gebrochener Anker)

Altes, polnisches Adelsgeschlecht, welches in Pommern und in der Mark Brandenburg zu großem Grundbesitz gelangte und noch jetzt, namentlich im Kreise Fürstenthum Cammin, sehr ansehnlich begütert ist.
Der frühere Name desselben war: Vorbeck und in neuer Zeit haben einige Sprossen des Stammes diesen Namen wieder an den Namen: Lettow angehangen und sich Lettow-Vorbeck geschrieben.

Paul Vorbeck, erbgesessener Sohn des Erdmann V. auf Groß- und Klein-Schwirsen (welche Güter schon 1290 der Familie gehörten), Drawehn, Plötzig, Pritzig und Rochow, bekam, nachdem er aus langen Kriegsdiensten zurückgekommen war, den Namen Lettow, welchen die Nachkommen beibehielten. Henning, Jacob und Ulrich Gebrüder von Lettow erklärten mit Anderen von Adel im Namen der Stadt Stargard der Stadt Stettin den Krieg; Georg von Lettow, I.U.D., war gegen Ausgang des
16. Jahrhunderts Assessor des kaiserlichen Kammergerichts zu Speier; Georg von Lettow kommt 1650 als fürstlich hessischer Vice-Canzler vor; Georg Heinrich von Lettow lebte nach 1701 als königlich preußischer Consistorialrath und Pastor Primarius zu Treptow und Johann Ernst von Lettow 1722 als Vice-Director des pommernschen Commisariats und Regierungsrath.
Später haben bis auf die neueste Zeit mehrere Glieder der Familie in der königlich preußischen Armee gestanden und sind zu hohen Würden gelangt.
Ewald Georg von Lettow - ein Sohn des Landraths und Herrn auf Dammen von
Lettow - wurde königl. Preußischer Oberst, erhielt später, zum Felddienste nicht mehr tauglich, ein Garnison-Regiment und starb 1777 auf seinem Gute Klenzin;
Heinrich Wilhelm von Lettow a.d.H. Klein-Karzenburg starb 1793 als Generalmajor a.D., Carl Ernst von Lettow 1826 ebenfalls als Generalmajor a. D. und Georg Wilhelm von Lettow 1842 als Generallieutenant a. D.
In neuester Zeit war Carl Wilhelm von Lettow Hauptmann a. D., Herr auf Hohenborn, Klein-Karzenburg a und d und Drawehne a im Kreise Fürstenthum Cammin, Clemens von Lettow Herr auf Mühlenkamp und Klein-Karzenow b ebenfalls in genanntem Kreise, Friedrich von Lettow Herr auf Klein-Karzenburg c und ein von Lettow Herr auf Groß-Reetz in Kreise Rummelsburg. Den Erben des Bruno von Lettow gehörten die Güter Ribbecard und Ravenhorst und andere von Lettowsche Erben saßen zu Starpel im Kreis Züllichau-Schwiebus.
Noch sei erwähnt, daß nach Abgang des pommernschen Geschlechts von Pomeiske in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts ein Zweig der Familie von Lettow zu dem angestammten Namen und Wappen Namen und Wappen der von Pomeiske hinzufügte, doch ist dieser Zweig mit Ewald Georg Friedrich von Lettow-Pomeiske schon 29.9.1840 wieder erloschen, worauf laut Diploms d. d. Berlin, 26.1.1845 Otto Friedrich von Schwerdtner auf Ilkendorf bei Nossen für sich und die im Besitze des Gutes Groß-Pomeiske (im Kreis Bütow) ihm folgenden Nachkommen die Erlaubnis erhielt, sich von Schwerdtner-Pomeiske schreiben und mit dem angestammten Wappen das Pomeiske'sche führen zu dürfen.

Micrael,L.VI.-Gauhe,I.S1195 u. 96.-Brüggemann,Hptst.2.-N.Pr.A.-L.IIIS.224 u.25.-Freih. V.Ledebar, II S.28 u. 29 u. III S.300.-Siebmacher, II.72 u. V.170.-Pomm. W.-B.,I.44 u. 47.-W.-B. d. Preuss. Monarch.III 84:v.Lettow-Pomeiske


aus: Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexikon Leipzig 1930 (unveränderte Neuauflage von 1859-70)