Samothraki August 2025

Meine erste Reise nach Samothraki war 1983, damals war die Insel in Deutschland noch ein ziemlicher Geheimtipp. Es folgten weitere Besuche 1985, 1989, 1991 und 1996. 

Nun hat mich die Insel wieder gerufen und ich konnte sie endlich meinem Sohn zeigen, der sie bisher nur aus den Erzählungen seiner Eltern kannte. So haben wir uns nun zwei Wochen Zelturlaub gegönnt. Das ist ja nicht jedermanns Sache, aber bei mir Tradition. Hotels und Servilität konnte ich noch nie ausstehen und Samothraki bietet sich zum Campen geradezu an. Das wird auch seit eh und je toleriert, da die Camper – überwiegend Hippies aus aller Herren Länder – sehr darauf bedacht sind, die uralten Platanenwälder auch so zu hinterlassen, wie sie sie vorgefunden haben. Dementsprechend hat sich in den über 40 Jahren, die ich die Insel kenne, auch wenig verändert. Die Fähre, die Samothraki mit Alexandroupoli verbindet, ist inzwischen moderner, schneller und mindestens doppelt so groß. Die Hauptverbindungen auf der Insel sind inzwischen gepflastert, es gibt ein paar Häuser mehr, die Preise haben mit der Einführung des Euro angezogen, aber das war's eigentlich auch schon. 

Wer die etwas schwierigere Anreise nicht scheut, wird mit einer Natur belohnt, die auch im Spätsommer noch jede Menge Grün zu bieten hat. Da die Insel sonst keine für den Pauschaltouristen interessanten Features bietet, wird es hoffentlich auch immer so bleiben. Vergnügungsparks, Hotelburgen oder nennenswerte archäologische Stätten sucht man hier vergebens. Die Reste des antiken Kabiren-Heiligtums in Paleopolis, die mittelalterliche Burgruine in Chora und der alte Turm am Fonias lohnen aus meiner Sicht nicht die komplizierte Anreise. Die Souvenirläden sind dementsprechend auch vor allem mit Repliken der Nike von Samothraki bestückt, die aber schon seit langem im Pariser Louvre steht. 
Hier macht man aktiven Entspannungsurlaub, wandert und erkundet die zahlreichen Bachläufe, die mit ihren vielen Wasserfällen und natürlichen Pools locken, besteigt den Mondberg Fengari, erfreut sich an der üppigen Flora und Fauna und lässt ansonsten den lieben Gott in den Tavernen einen netten Mann sein.