Das grafische Konzept
Im Unterschied zu Printmedien muss das Design einer Internetpräsenz sowohl ästhetische als auch funktionelle Kriterien erfüllen. Aus diesem Grund rate ich dringend davon ab, damit zu beginnen. Bevor ein angemessenes Layout entwickelt werden kann, muss die Struktur des Auftritts bis ins Detail geklärt sein. Nichts ist ärgerlicher, als wenn Sie zu spät feststellen, dass Sie wichtige Inhaltselemente nun nicht mehr vernünftig integrieren können.
Streichen Sie die Möglichkeit von späteren Anpassungen besser von der Liste Ihrer Optionen!
Derartige Nachbesserungen verursachen schnell erhebliche Mehrkosten und ruinieren in der Regel das grafische Konzept, für das sie teuer bezahlt haben. Wird wiederholt an kleinen Stellen das Layout umgebaut, verliert der Auftritt den konzeptionellen Zusammenhang bis hin zur Unkenntlichkeit.
Glauben Sie mir, ich erlebe es immer wieder, dass sich Kunden von Grafikagenturen komplexe Styleguides erstellen lassen, die alleine das Budget mittlerer Projektgrößen überschreiten – nur um dann an -zig Stellen doch noch eigenmächtig Änderungen vorzunehmen. Das Ergebnis ist immer unbefriedigend.
Haben Sie das Layout erst einmal abgesegnet, bleiben Sie dabei. Planen Sie besser im Vorfeld so detailiert es geht. Erstellen Sie zu jeder möglichen Ansicht einen Entwurf, der genau festlegt, was an welcher Stelle auf welche Art zu erscheinen hat.
Natürlich lässt sich diese Empfehlung nicht immer in vollem Umfang realisieren. Es ist macht dennoch einen Unterschied, ob Sie sich mental in dieser Richtung ausrichten oder nicht. Lassen Sie Notlösungen wirklich Notlösungen sein.
Lassen Sie sich nicht von optimierten Entwürfen beeindrucken
Ein beliebtes Mittel von Grafikern ist, ein Layout zu entwerfen, in dem alles perfekt ausgerichet ist, nur leider fern jeder Realität. Seitenelemente werden so mit Inhalten befüllt, dass sie wunderbar harmonisch zu einander passen. Was dabei schnell übersehen wird: Bei einem Flyer oder anderen Printmedium funktioniert das gut, bei einem dynamischen Medium wie einer Website hingegen nicht. Der Flyer sieht bei jedem, der ihn betrachet, gleich aus und es kommt nicht plötzlich etwas hinzu. Bei einem Weblayout werden Designelemente stets mehrfach verwendet, um auf verschiedenen Seiten verschiedene Inhalte darzustellen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich diese Elemente mit realen Inhalten befüllt ebenso perfekt darstellen, tendiert gegen Null.
Auch hier gilt: je genauer sie geplant haben, desto weniger müssen Sie mit unangenehmen Überraschungen rechnen. Kennt der Grafiker die Menütitel und typische Überschriften, Textlängen etc., kann er diese berücksichtigen und Ihnen kein Konzept vorlegen, dass dann beim ersten längeren Wort die ersten Umbaumaßnahmen erfordert. Legen sie ihm daher schon beim Grobkonzept eine Reihe üblicher Begriffe vor und gehen Sie davon aus, dass nicht alle Seiten mit nur einem Wort betitelt werden.