Eins, zwei, drei … lachen!

Wer kennt die nicht: Sitcoms mit Gelächter aus der Dose?

Bei mir biegen sich da nur die Fußnägel hoch. Mag ja sein, dass es sich in Gesellschaft besser lacht, besonders wenn man ohnehin stark den Zwängen des Herdentriebs unterliegt, aber bitte: Mitlachen mit einem virtuellen Publikum hat doch etwas noch einsameres und verzweifelteres als ganz alleine oder gar nicht zu lachen.

Machen wir uns nichts vor. Das Strickmuster von Sitcoms, besonders der US-amerikanischen Baureihe, ist spätestens seit den Anfängen von „Alf“ und „Eine schrecklich nette Familie“ stets das gleiche. Die Art des Humors ebenfalls. Streicht man die Gags weg, die aus nichts anderem als Alltagszynismus bestehen, bleibt praktisch nichts mehr übrig. Dass Millionen Zuschauer über dieses immer gleiche Muster auch nach dreißig Jahren immer noch lachen können, ist mehr als erstaunlich. Man kann ja kaum behaupten, dass einen der Witz dort aus unerwarteten Ecken plötzlich unverhofft anspringt. Vielmehr ist schon bei der Vorlage klar, was als nächstes kommen wird. Da kostet es mich schon erhebliche Mühe, nicht ein krampfhaft höfliches Lächeln à la Woody Allen an den Tag zu legen. Mein Gott, kein Mensch könnte darüber lachen, würden da nicht alle drei Sekunden besagte Lacher eingeblendet werden. Man muss den Gag nicht mal verstehen, einfach lachen, wenn „alle“ lachen, dann kann man ja nichts falsch machen…

Ein erschreckend simples Erfolgsrezept, mit dem allerdings Millionen gescheffelt werden – und das ist wohl das einzig lustige daran.